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Eine Gruppe gut gelaunter Mädchen, zwei von ihnen pusten Seifenblasen

Wir sind umgezogen!

Ab sofort ist die Geschäftsstelle, die Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen, die Fachberatungsstelle gegen Zwangsheirat und die Fachstelle Gewaltschutz bei Behinderung an einem Standort.

Unsere neue Adresse ist:

Mädchenhaus Bielefeld e.V.

Detmolder Straße 87a

33604 Bielefeld

Wegskizze Detmolder Straße 87a

 

Artikel Neue Westfälische | 22.10.2022

Hier bekommen Mädchen ab sofort Hilfe!

Ein Großprojekt, das finanziell im Rahmen bleibt und punktgenau fertig wird, hat Seltenheitswert. Dem Verein Mädchenhaus Bielefeld ist genau dies geglückt.

Bielefeld. Ein wenig scheint es so, als ob es Birgit Hoffmann selbst noch nicht ganz glauben könnte. Rings um die Geschäftsführerin des Vereins Mädchenhaus stehen noch Umzugskartons, im Haus sind noch Handwerker unterwegs – und doch haben die Beratungsstellen planmäßig in den neuen Räumlichkeiten an der Detmolder Straße 87 ihre Arbeit aufgenommen. „Wir haben unfassbar viel Glück gehabt“, sagt Hoffmann, während sie mit den leuchtend weiß gestrichenen Wänden um die Wette strahlt. Drei Häuser sind auf einer schmalen, abschüssigen Brache unweit der Teutoburger Straße entstanden, insgesamt hat der Verein 670 Quadratmeter Büro- und 780 Quadratmeter Wohnfläche errichtet. Und dabei ist das Großprojekt sowohl im finanziellen als auch im zeitlichen Rahmen geblieben – so etwas hat heutzutage Seltenheitswert.

Umzug ging in nur zwei Tagen über die Bühne

An der neuen Adresse sind schon jetzt die Fachberatungen gegen Zwangsheirat, die Fachstelle Gewaltschutz bei Behinderung und die Beratungsstelle des Vereins Mädchenhaus vollumfänglich erreichbar, der Umzug aus den bisherigen Standorten an der Renteistraße und der Mauerstraße ist in nur zwei Tagen über die Bühne gegangen. „Wir hatten erst überlegt, ob wir vielleicht eine Woche schließen, um alles hierher zu schaffen“, sagt Birgit Hoffmann.

Die Mitarbeiterinnen entschieden sich dann allerdings dagegen: Immerhin gibt es Mädchen und junge Frauen, die eine engmaschige Betreuung brauchen, weshalb nun mitunter auch zwischen Kartons und Kisten beraten wird. „Das ist schon wichtig“, sagt die Geschäftsführerin. „Denn die Mädchen stehen bei uns im Mittelpunkt.“

Dafür, dass von den ersten Planungen vor fünf Jahren bis zum ersten Beratungsgespräch nahezu alles glatt gegangen ist, war sicherlich auch eine große Portion Glück notwendig. Entscheidender war aber wohl, dass alle Beteiligten sich nach Kräften bemüht haben, das 1,5 Millionen Euro umfassende Projekt zum Erfolg werden zu lassen. Dazu gehören die Spender und Stiftungen, die die Mittel zur Verfügung stellten, Architekt Michael Pappert, der durch vorausschauende Planung eine Kostenexplosion vermied und auch die Stadt Bielefeld, die das 13.000 Quadratmeter große Areal für einen günstigen Preis an den Verein Mädchenhaus abgegeben hat. Und letztlich waren es auch die Handwerksbetriebe, die auf den letzten Metern noch einmal richtig in die Hände gespuckt haben. „Vor zehn Tagen hatten wir hier weder Gas noch Wasser oder Strom“, sagt Birgit Hoffmann. „Die haben sich hier alle richtig ins Zeug gelegt.“

In den neuen Räumen stehen den Beratungsstellen dafür ab sofort auch ganz andere Möglichkeiten zur Verfügung. Nicht nur, dass die Gebäude modernen Standards entsprechen und komplett barrierefrei sind: Gleichzeitig können dadurch, dass drei einzelne Stellen zu einem großen Standort fusioniert sind, deutlich mehr Synergien genutzt werden. „Die Wege sind schlichtweg viel kürzer geworden“, sagt Birgit Hoffmann.

Damit die Mädchen den Weg zur neuen Adresse gut finden, sind Postkarten mit Aufklebern in Auftrag gegeben worden, die in Schulen verteilt werden. „Auch für die Mädchen, die uns noch gar nicht kennen“, so Hoffmann.

Für alle Beteiligten neu wird wiederum der dritte Komplex sein, der direkt an der Detmolder Straße liegt. In dem Appartementhaus „Lou“ wird der Verein Mädchenhaus Bielefeld erstmals Wohnungen für Bewohnerinnen zwischen 16 und 21 Jahren anbieten können, vorgesehen sind 12 Appartements mit 15 Plätzen.

Hier wird es allerdings noch etwas dauern, bis die Umzugswagen auf den Hof rollen können. „Wir hoffen, dass die ersten Mädchen hier Anfang Januar einziehen können“, sagt Birgit Hoffmann. Und mit Blick auf den bisherigen Verlauf des Projektes, dürfte wohl auch diese optimistische Schätzung eintreffen.

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